London mit Baby
Städtetrip: London mit Baby von und mit Ziva M.
London mit Baby? Klingt wie zwei Gegensätze. Mit diesem Beitrag erzählt eine Alleinerziehende von ihren Erlebnissen in London mit Baby. Ziva M. ist fast nicht mehr weg zu denken auf meinem Blog und erzählt immer mal wieder von ihren Kurztrips und Alltagsschwierigkeiten- aber auch Schönheiten mit Baby. Dieses Mal geht die Reise nach England und dort prüft sie ob eine Großstadt wie London mit Baby auch machbar ist.
London mit Baby und alte Freunde
Wir besuchen eine Freundin, die ich auf Bali kennengelernt habe und ihren Verlobten. Ich freue mich schon sehr auf diesen Kurzurlaub, bringt er doch etwas Abwechslung in den Alltag mit Baby und Arbeit rein. Seit Tagen spüre ich eine leichte Nervosität und nachdem ich mal in mich gehe und forsche woher diese Unsicherheit kommt, merke ich rasch, dass es sich wieder einmal ums Essen dreht. Nachdem ich abgestillt habe, muss ich jetzt genau planen was wo wann gegessen werden kann. Ich time die Mahlzeiten ziemlich genau und wenn mein Töchterchen doch im Flugzeug hungrig wird dann gibt es einen kleinen Snack. London mit Baby bedeutet soviele Dinge, an die ich vorher nicht gedacht habe.
Das eigene Land verlassen
Ich fliege nach Heathrow mit Zwischenlandung in Frankfurt. Meine Kleine ist beim Start schon ziemlich müde und weint noch während wir am Boden sind. Den Start kriegt sie ganz gut hin und schläft den Rest des Fluges inkl. der Landung, was mich besonders freut. Ich sitze alleine in einer Reihe. In Frankfurt angekommen parken wir auf einer Außenstation und die Fahrt zum Terminal mit dem Bus kommt mir fast solange wie der Flug an sich vor. Es ist alles wirklich riesig und als ich aussteige und den Terminal 1 betrete ist es wieder da: das Gefühl mit der Welt verbunden zu sein und da spielt es keinen Unterschied, ob London mit Baby oder alleine. Es hat auf Flughäfen einen ganz eigenen Geruch und ich liebe ihn. Ein Dreh – und Angelkreuz der verschiedensten Nationalitäten, soviele Sprachen und Gesichter. Als ich noch schwanger war, dachte ich, ich müsste dies für längere Zeit aufgeben da ich der Auffassung war, ich kann nicht mit Baby Reisen und schon gar nicht einen Städtetrip wie London mit Baby.
Hiermit mach ich es öffentlich: es geht und zwar gar nicht mal so schlecht. Ich reise ohne Begleitperson dafür mit meinem geliebten und bewährten Manduca-Tragegurt und meinem Buggy.
Umsteigen am Flughafen mit Baby
Am Flughafen in Frankfurt muss ich zweimal den Buggy heben, ein arabischer Geschäftsmann sieht mich und eilt mir sofort zu Hilfe. Ich hätte es alleine geschafft aber wenn man schon so nette Hilfe angeboten bekommt, sollte man sie doch annehmen. Der nächste Flieger ist leider Gottes brechend voll und ich sitze am Fenster und neben mir ein älteres Ehepaar, dass sich nicht ganz wohl fühlt neben einer Mutter auf den Weg nach London mit Baby. Im Laufe des Fluges strahlt mein Kind aber so sehr, dass selbst die scheinbar nicht Kinderfreundlichen doch noch etwas rum shakern. Endlich in London angekommen geht’s gleich zum nächsten Wickelraum und dann zum Gepäcksband. Der Buggy wird ein paar Meter weiter abgeladen, das sagt dir aber nur jemand wenn man fragt, also besser nicht ne halbe Stunde am Gepäcksband warten sondern gleich jemanden vom Personal Fragen.
Ankunft in London mit Baby an Bord
Als wir zum Ausgang kommen, warten Matt und Edina schon auf uns. Ich freu mich, die beiden endlich zu sehen und wir fahren gleich mit der Underground 9 Stationen zu den beiden nach Hause. Es ist ein ganz tolles Viertel mit hübschen einstöckigen alten Backsteinhäusern und Baumalleen. Es ist ruhig, grün und alles sehr gepflegt. Matt hat Pasta gekocht und nach einem kleinen Einschlafstreik schläft meine Kleine dann doch noch ein und verabschiedet sich ins Land der Träume. Es war ein langer Tag voller neuer Eindrücke und ich bin wirklich glücklich, dass ich mich auch mit Baby auf den Weg nach London gemacht habe.
Auf die richtige Kleidung beim Reisen achten
Tipp: Rucksack, Buggy & Tragegurt und zum Reisen eine bequeme Hose mit vielen Taschen wo man Reisepass und Handy verstauen kann (falls du den boardingpass am Handy hast). Bei Zwischenlandungen und Gabelflügen immer genug Zeit einplanen. Die Wege am Flughafen sind lang und mit Baby sollte man so relaxt wie möglich sein und alles in aller Ruhe machen. Hektik überträgt sich aufs Kind und das kann dann richtig mühsam werden.
Sightseeing in London mit Baby
Da ich schon öfter in London war, wollte ich nicht die typische Touristentour mit allem Drum und Dran machen, sondern auf die Insidertipps meiner britischen Freunde vertrauen.
Einen kleinen Wunsch hatte ich aber doch und das wurde mir nach 45 Minuten Underground erfüllt: Camden, mit meinen geliebten Doc Martens Shops. Fast 15 Jahre ist es nun her als ich das erste Mal in diesem Teil von London war. Ein- und zweistöckige Häuser, viele Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern und ein cooler Shop nach dem anderen. Tattoo & Piercing geben sich hier die Hand mit Yogashops und tollen kleinen Restaurants und Cafés. Wir kehren in ein asiatisches Lokal ein, da es nun Zeit ist für Mittagessen. Soweit noch etwas Zeit bleibt zwischen Baby füttern und selbst was essen, beobachte ich die Menschen und freue mich, dass hier ein friedliches und kunterbuntes Treiben stattfindet. Matt ist so nett und zeigt mir die berühmte Hausfassade, die ein Graffitikünstler gesprayt hat. Es sollte das Mädchen mit der Schaufel zeigen, stattdessen wurde es übersprayt mit neuen Motiven und dann laufen wir die andere Straßenseite entlang Richtung Yogashop. Ich trete ein und fühle mich durch den Duft der Räucherstäbchen 2 Jahre zurückversetzt. Damals war ich auf Bali zur Yoga-Ayurvedakur. Es war eine sehr schöne Zeit und ich denke wehmütig zurück und vermisse diese Insel. Hätte mir jemand damals gesagt, ich würde heute in London mit Baby stehen, ich hätte es nicht geglaubt. Der Kauf von Räucherstäbchen und kleinen dazugehörigen Holzisten muss unbedingt sein und ich mach mich zufrieden wieder auf den Weg zur U-Bahnstation in Richtung City.
Spazieren in London mit Baby ist entspannt
Wir spazieren durch das Bankviertel, vorbei an der überwältigenden St. Pauls Cathedral und überqueren die Themse. Von dort aus haben wir einen tollen Ausblick zur Tower Bridge, zum Big Ben und zum wohl berühmtesten Riesenrad von England, dem London Eye. Straßenkünstler verzaubern die Passanten und manch ein Musiker singt hier besser mit seiner Akustikgitarre als manche Berühmtheit. Wir gehen vorbei an kleinen umgebauten Wohnmobilen aus den späten 60iger Jahren die nun als Eisdiele fungieren und plötzlich bin ich umgeben von mindestens 20 Kindern die wie wild herumlaufen. Der Seifenblasenmann ist da und ich kann durchaus die Freude in den leuchtenden Kinderaugen verstehen zumal auch ich als Erwachsene noch immer Spaß daran habe den überdimensionalen Seifenblasen nachzuschauen. Mein Töchterchen liebt sie ebenfalls und sie ist ganz entzückt und lacht lauthals. Es ist schön zu sehen wie sehr sie sich freut, immer mit einem Lächeln im Gesicht. Wir spazieren wieder zurück und machen uns langsam auf den Heimweg.
Erstes Fazit
In London mit Baby ist es am besten vier bzw. sechs Hände zur Verfügung zu haben. Die U-Bahnstationen sind katastrophal und alleine fast unmöglich zu bewältigen. Tragegurt unbedingt immer dabeihaben und einen zusammenklappbaren Buggy. Rucksack sollte statt Handtasche bevorzugt werden. Und Hosen mit vielen Taschen (für U-Bahnkarte, Fotoapparat und Handy) Turnschuhe bzw. bequeme Schuhe sind sehr zu empfehlen da man doch an so einem Tag einige Kilometer bewältigt.
Tipps rund ums Kind
Nicht überall gibt es Wickeltische, sucht euch eine ruhige Ecke in einem Kaffee wo ihr euer Baby wickeln könnt oder fragt einfach nach. Es gibt in den Supermärkten natürlich auch alle gängigen Windelmarken und selbstverständlich Babykost. Ich koche zwar auch auf Reisen selbst und habe das Glück, dass meine Gastgeber auf biologische Lebensmittel Wert legen aber pürierte Früchte zum Mitnehmen im Becher sind enorm praktisch und werden auch von mir verwendet. Bleibt im Rhythmus von eurem Nachwuchs. Ist das Baby relaxed seid ihr es auch. Es ist vollkommen egal ob ihr eine Sehenswürdigkeit mehr oder weniger seht. Für mich geht es darum, mit meinem Kind den Tag so entspannt wie möglich in inspirierender und schöner Umgebung zu verbringen.
Fazit: Obwohl ich etwas ängstlich war bei dieser Reise, weil wir alleine ohne Begleitung geflogen sind, hat alles super geklappt und wir fühlen uns wohl hier. Und bei Schönwetter kann man sovieles mit minimalem Budget machen, vor allem in den Parks und der Themse entlang.
Alles in allem war dieser Kurztrip nach London super. Ich hab wieder etwas Abwechslung in mein Mami-Dasein gebracht und mein Töchterchen ist wirklich reisetauglich und tiefenentspannt.
Die Planung für London mit Baby
Die Planung ist das um und auf. Wenn ihr Zwischenlandungen plant, bucht den Anschlussflug mit mindestens 2,5 Std Pause. Ihr habt dann genug Zeit zum Wickeln, Füttern und für euch selbst. Je entspannter die Mama, desto entspannter euer Baby. Nehmt euch genug Zeit für die Securitycontrol, ich wurde stark kontrolliert und jedes einzelne Teil in meiner Tasche durchsucht. Das kostete Zeit und ich wurde fast schon etwas nervös, weil das Boarding bereits begonnen hat und es zum Gate noch 10 Minuten Fußweg war. Wir haben es trotzdem geschafft weil der Flug Verspätung hatte. Aber auch dieser Situation kann man aus dem Weg gehen, man darf sich halt einfach nicht mit den Freunden verquatschen
Im Flugzeug
Ich hab bei allen Flügen gefragt ob der Flieger voll ist. Falls nicht, weisen euch die Flugbegleiter eine eigene Sitzreihe zu und ihr habt mehr Platz. Am besten ist es wenn euer Baby bei Start und Landung schläft, dann spüren Sie den Druckausgleich nicht. Falls dem nicht so ist und euer Nachwuchs wird quengelig oder beginnt zu schreien, bleibt ruhig und kümmert euch nicht um die Leute rundherum. Sie werden es verkraften wenn mal etwas Babygeschrei an Bord ist aber euer Kind wird sich schneller beruhigen wenn ihr nicht nervös seid. Nasenspray statt Nasentropfen bevorzugen und am besten eine halbe Stunde vorm Start. Und während Start und Landung sollen die Kleinen trinken. Mit Wasser hat es nicht funktioniert, dafür mit Milch. Wenn es kurze Flüge sind, wickelt am Flughafen, an Bord ist kaum Platz.
Ich habe bisher auf allen Flügen die Erfahrung gemacht, dass rund um mich nette Leute waren, die sich mit meiner Kleinen ein bisschen beschäftigt haben. Also alles gut. Ich hoffe, ich konnte euch einen Eindruck verschaffen. Habt keine Angst, vor allem beim alleine Reisen mit Kind. Es ist immer jemand da der euch helfen wird wenn ihr um Hilfe bittet.
London mit Baby ist nicht nur möglch, London mit Baby kann auch richtig entspannt sein, wenn ihr euren Aufenthalt gut plant.
Hast du ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie hat dir London mit Baby gefallen oder planst du gar eine Reise? Vielleicht teilst du deine Erfahrungen und Tipps und hinterlässt ein Kommentar.
Weitere empfohlene Links zum Thema London mit Baby und Kind:
- London mit Baby erleben auf Berlin Freckles.
- Auf tripsbytips findet sich auch ein informativer Beitrag zum Thema London mit Baby.
- Nina F. teilt hier ihre Erfahrung, zwar nicht zu London mit Baby, aber mit Kleinkind.
- Auf Mamawelten findest du einen mehrteiligen Beitrag zu London mit Baby.
- Was du in London mit Baby und Kindern alles unternehmen kannst, zeigt dir diese englische Seite.
- Auch auf timeout.com findest du viele Ideen, was du in London mit Baby und Kleinkind noch so machen kannst.
- Wenn es dich zur Weihnachtszeit nach London zieht, schau mal hier vorbei.
- Weil Vorfreude ja immer die schönste ist, gibt es hier einige tolle Buchtipps.
Günstig reisen
Wer nicht fliegen mag, kann auch den Bus nehmen, zB Megabus oder mit dem Zug wäre auch eine Möglichkeit. Neben einen günstigen Flug über beispielsweise Ryanair gäbe es noch die Möglichkeit London mit Baby über den Wasserweg zu erreichen.
sehr schöner Bericht! Ich war letztens auch mit meiner 2 Jährigen dort. Meine Tipps:
Der Eurostar ist ein Zug, welcher durch den Tunnel bis nach London fährt. Dauert auch nicht so viel länger, kann recht günstig sein und vor allem: ist besser für die Umwelt als 1-2 Flüge!
Der Buggy ist ein echter Hindernis. Zwar gibt es immer hilfsbereite Menschen in der U-Bahn, doch auch bei Menschenmassen ist er nervig. Vielleicht also nur mit Tragehilfe unterwegs sein?
Und: Viele von London’s Museen sind kostenlos! Das muss man unbedingt ausnutzen 🙂
Ein wirklich lebendiger Beitrag. Gefällt mir gut und macht wirklich Lust auf London.