Mawlamyaing und der größte liegende Buddha der Welt bei Mudon
Unser nächstes Ziel in Myanmar ist Mawlamyaing, wo wir den größten liegenden Buddha der Welt besuchen werden. Den 180 m langen und 34 m hohen liegenden Buddha findest du knapp 20 km entfernt von Mawlamyaing in Richtung Mudon. Er wurde von Win Sein Taw Ya geplant, dessen Leichnahm du so gar in einem Glassarg vor Ort bestaunen kannst. Der Weg zur überdimensionalen Buddhastatute wird geziert mit einer Mönchsstraße aus über 500 lebensgroßen Statuen von Mönchschülern. Im Inneren der weltgrößten Buddhastatue gibt es 182 Kammern, die noch nicht ganz fertig gestellt sind. In ihnen soll die Geschichte des Buddhismus veranschaulicht werden. Einige sind bereits fertig gestellt. An dieser Stelle kann ich sagen, dass die Veranschaulichung keinesfalls kinderfreundlich ist. Es scheint, man hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Menschen klar zu machen, welche Folgen ein nicht religiöses Leben am Ende haben kann und so sehen wir Statuen mit Gewalthandlungen, sexuellen Begierden und Übergriffen, Totschlag und Höllenfeuer. Aber erstmal ganz auf Anfang.
Unser Weg nach Mawlamyaing
Wir nehmen den ersten Zug am Morgen von Yangon aus um 5:00 Uhr. Wie ich es immer mache bei einer solch frühen Abfahrt, ich spare mir das Zimmer und schlafe mit Jannik gleich vor Ort, sei es der Flughafen, der Bahnhof oder das Busterminal. Das hat in erster Linie gar nichts mit Kostensparen zu tun. Vielmehr geht es um die Verlässlichkeit. In Asien zu solch früher Zeit pünktlich und kostengünstig an den Abreiseort zu kommen, ist alles andere als zuverlässig planbar. Hinzu kommt die Bequemlichkeit in der Mitte der Nacht aus einem gemütlichen Bett aufzustehen, das Kind zu wecken und alles auf gute Laune zu stellen. Dass wir in Yangon mit diesem Vorhaben allerdings Probleme bekommen, war mir nicht klar. Wir erreichen den Bahnhof kurz vor Mitternacht und eines fällt mir sofort auf, er ist menschenleer, die Tore verschlossen und nur ein paar wenige Menschen treiben sich am Straßenrand herum. Ich entscheide mich für die zwei einzigen zugänglichen Stühle in der kleinen Wartehalle vor den Gleisen. Jannik schläft sofort ein.
Fünf Minuten später srpicht mich der Bahnhofswächter hinter mir an. Er erklärt mir, dass ich das Gelände verlassen muss und übersieht Jannik noch zu diesem Zeitpunkt. Langsam versuche ich mich so zu erheben, dass Jannik weiter schlafen kann. Der Bahnhofswächter ist verwirrt als er den blonden schlafenden Jungen sieht und sagt wir sollen warten. Er kommt mit zwei Kollegen zurrück, schaut sich um, schließt das Tor auf und bittet uns rein. Nicht nur, dass sie uns zwei Bänke zusammenschieben und uns dort schlafen lassen trotz Verbotes, auch bringen sie uns Kekse und zünden abwehrende Moskitostäbchen an. Alle 20 Minuten prüfen sie unsere Sicherheit und ich bin gerührt. Du musst dazu wissen, dass die Burmesen eigentlich sehr obrigkeitshörig sind. Ab 4:30 Uhr füllt sich langsam der Bahnhof und auch unser Zug nach Mawlamyaing steht schon abfahrbereit. Das Ticket in das etwa 300 km entfernte Mawlamyaing mit dem weltgrößten liegenden Buddha kostet 4000 Kyat. Die Fahrtdauer beträgt etwa 12 Stunden. Jannik meistert die Zugfahrt wie immer mit Bravour.
Ankunft im Regen in Mawlamyaing
Als wir Mawlamyaing erreichen, regnet es gewaltig und so huschen wir schnell an den Taxifahrern zum nächstbesten Hotel vorbei. Nur etwa 500 m vom Bahnhof entfernt werden wir fündig und steigen in eines der fensterlosen Zimmer ab. Nicht schön aber zumindest für burmesische Verhältnisse günstig. Dann mache ich am Abend einen gewaltigen Fehler und verstoße gegen eine meiner wichtigsten Regeln was das Essen angeht. Ich esse rohes Gemüse am Straßenrand. Die Quittung dafür bekomme ich gleich eine Stunde später. Die Nacht ist schrecklich und ich erlebe meine erste Magenverstimmung in fast drei Jahren Reisen in Asien.
Wiedersehen mit Freunden in Mawlamyaing
Am nächsten Morgen holt uns Sue vom Hotel ab. Sue, die ehrgeizige Burmesin, die ich noch aus Malaysia kenne, ist wie es das Schicksal so will gerade in Mawlamyaing ihre Tante besuchen. Wie schon oft sind wir die Hauptattraktion als wir die Straße betreten, in der ihre Tante wohnt. Dass wir jedoch mit unserem Gepäck dort auflaufen, macht auch die ansässige Polizei sehr stutzig und so fahren sie ungewöhnlich oft an dem Haus vorbei, zudem wir zu Besuch sind. Ein Polizist hält an, fragt Sue wer wir sind und was wir hier machen. In Myanmar ist es noch immer streng verboten, Touristen zu beherbergen und das spüren wir hier ganz deutlich. Sue und ihr Bruder verbringen den ganzen Tag mit uns und zeigen uns trotz Regens ihr Mawlamyaing.
Unser Besuch beim größten liegenden Buddha der Welt
Wir besuchen kleine Tempel, fahren an einem Meer aus Stupas vorbei und beobachten die Mönche auf ihren Wegen aber am beeindruckensten ist der weltweit größte liegende Buddha in Mudon. Schon allein der Weg dorthin ist eine ganz besondere Erfahrung. Wir fahren vorbei an über 500 Mönchstatuen und sehen den 180 m langen Buddha schon aus der Ferne. Über eine Brücke erreicht man das Innere der Statue. Wir betreten das Innere des Buddhas.
Wir finden uns selbst wieder in einer Art Geschichtswanderung durch kleine Statuen veranschaulicht. Man möchte den Menschen hier die Geschichte des Buddhismus näher bringen und zeitgleich auf das Risiko hinweisen, welches ein nicht religiöses Leben mit sich bringt. Sexuelle Handlungen, exzessiver Lebensstil, Neid und Habgier werden hier nicht nur plakativ sondern fast schon erschreckend echt dir nahe gebracht. All diese Handlungen enden mit ein und der selben Geschichte, dem Höllenfeuer. Für Kinder ist das Besuchen der inneren Kammern also ganz und gar nicht geeignet und so haben wir jede Menge Redebedarf nach unserem Besuch.
Und fast hätten wir es gewagt
Am Abend überlegt Sue, uns doch heimlich bei ihrer Tante unterzubringen, doch die Polizei fährt immer häufiger Streife und wartet bereits auf unsere Abreise. So entscheiden wir uns zu einem Hotel und zumindest schaffen wir es mit Hilfe von Sue den Preis der Einheimischen auszuhandeln. Am nächsten Tag heißt es Abschied nehmen und weiter geht unsere Reise. Unser Visum fuer Myanmar läuft bald aus und wir müssen zeitig die Grenze zu Thailand erreichen. Dieser Abschied ist glücklicherweise nicht ganz so hart, denn ich weiß, ich werde Sue schon bald in Malaysia wieder sehen. Danke Mawlamyaing für zwei tolle Tage mit ganz vielen bezaubernden Momenten.
Hast du gewusst, dass wir schon seit 2015 auf Reisen sind?
Wie wir das machen, was es für uns bedeutet und wie auch du uns direkt und indirekt unterstützen kannst, erfährst du hier.
Hallo,
ich beneide dich und dein Sohn. Du hast ein Bild hübschen Sohn mit dem du da auf Weldreise gehst. Ich habe viele Fragen und weiß nicht wo ich anfangen soll.
1. Du bist echt Alleinstehend?
2. Wie sind denn so deine finanzielle Mittel, wie hast du angefangen?
3. Wie bist du darauf gekommen dass du und dein Sohn eine Weltreise gehst?
4. Ohne Mann, wie finanzierst du das, Übernachtungen Körperpflege, Essen und Trinken, Kleidung für das Kind u.s.w.?
Würde gerne auch dazustoßen raus aus Deutschland?
Vielleicht bleiben wir in Kontakt
LG Carsten S aus Bremen