Tollwut in Thailand
Das Risiko von Tollwut in Thailand
Tollwut in Thailand? Wie gefährlich ist es wirklich und wie kann man sich schützen? Weltweit sterben 60.000 Menschen an Tollwut, wobei Indien mit Abstand die größte Todesrate zu verzeichnen hat. Aber wie sieht es eigentlich mit der Tollwut in Thailand aus? Ich bin immer sehr bemüht in erster Linie mein Kind zu schützen und kläre auf wo es nur geht, ich beobachte Jannik im Umgang und Verhalten mit den Tieren. Wir sprechen sehr oft darüber wie wichtig das richtige Verhalten ist, um Angriffe vorzubeugen. Um so schlimmer ist es, dass gerade mir etwas passiert, was ich so sehr versucht habe zu vermeiden.
Eine persönliche Geschichte zum Thema Tollwut
Wir sind auf Koh Payam in Thailand und gönnen uns eine Auszeit vom Reisen. Auf einen Spaziergang mit Jannik kommt uns eine Hündin entgegen, sie schaut mich böse an, stellt aber eigentlich keine Gefahr für uns dar. Dennoch drehen wir um und sind mindestens 50 Meter von ihr entfernt, ich höre sie rennen und denke mir nichts dabei bis zu dem Moment als ich ihre Zähne in meiner Wade spüre, ohne ein Knurren erschreckt sie mich dermaßen, dass ich laut aufschreie. Wieder ein böser Blick und ich spüre ganz deutlich, sie will mich weit weg wissen. Ich nehme Jannik auf den Arm und flüchte mich in eine Bar, wo ich dann das Ausmaß des Bisses erkenne. Man ruft mir ein Motorradtatxi, während ich blute und ein zahntiefes Loch in meiner Wade erkenne. Auf Koh Payam gibt es zwar das Inselkrankenhaus aber einen Arzt gibt es fast nie und so versorgt mich die Schwester und reinigt meine Wunde mit Alkohol und Jod und am nächsten Tag muss ich selbst das Medikament zur postexpositionellen Immunisierung von Tollwut aus Ranong holen.
Was ich falsch gemacht habe?
Ich weiß es nicht, denn vermutlich war ich einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort und die Hündin wollte ihre Welpen in irgendeinen Versteck beschützt wissen. Am Ende bin ich nur heilfroh, dass sie mich erwischt hat und nicht Jannik. Die kommende Behandlung zieht sich hin, es gibt die aktive Tollwutimpfung in fünf Schritten und als kleines extra noch eine offenen Wundbehandlung an meiner Wade. Die Spritzen haben es in sich und hauen mich ganz schön aus den Latschen. Eigentlich bräuchte ich aufgrund meiner Tollwutschutzimpfung nur zwei Spritzen an verschiedenen Tagen aber am Ende mangelt es mir an der Kommunikation vor lauter Aufregung und ich denke mir lieber drei zuviel als drei zu wenig und bei einer Krankheit, die in jedem Fall tödlich endet, ist das am Ende vermutlich auch sehr weise.
Ist eine Tollwutbehandlung wirklich nötig?
Ich erinnere mich an die Worte meiner Impfärztin, die mir sagte, ich solle einen beißenden Hund solange wie möglich beobachten. Denn so erfährt man am ehesten ob der Hund krank ist. Wesensveränderungen, Schaum vorm Mund und Lähmungen sind Anzeichen für die Tollwuterkrankung bei Tier und Mensch. Zu einer sogenannten postexpositionellen Immunisierung rät aber jeder Arzt am Ende.
Tollwut in Thailand ist also ein Thema.
Hier ein paar Fakten zur Tollwut:
- Die meisten Opfer gibt es in Afrika und Asien, wobei Indien mit etwa 20.000 Tollwutopfern ganz vorne liegt. China, Myanmar und die Philippinen belegen gemeinsam den zweiten Platz. In Thailand gilt das mittlere Risiko.
- Tollwut in Thailand und überall sonst wird von den Tieren durch Abschlecken von Schleimhäuten/Wunden, Biss- oder Kratzverletzungen auf den Menschen oder andere Tiere übertragen.
- Nahezu 100% der Tollwutinfizierungen auf den Menschen erfolgen über einen Hundebiss.
- Etwa ein Drittel der Tollwutopfer sind Kinder unter 15, vor allem weil in den betroffenen Gebieten wenig aufgeklärt wird.
- Eine unbehandelte Tollwutinfektion endet immer tödlich.
- Die Inkubationszeit beträgt ein bis drei Monate, kann aber je nach Verfassung auch stark variieren.
- Das Virus hält sich maximal drei Tage in Wundnähe auf, weshalb ein extrem schnelles Handeln so wichtig ist.
- Eine aktive Impfbehandlung, beginnend in den ersten 48 Stunden, besser 24 Stunden nach dem du vom Hund gebissen wurdest, ist deshalb die einzige lebensrettende Maßnahme, wenn dieser infiziert ist.
- Man sieht es dem Tier im frühen Stadion der Krankheit nicht an, später kommt der berühmte Schaum vor dem Mund, weil der Schluckmechanismus gelähmt ist.
- Eine Schutzimpfung macht Sinn, es empfiehlt sich aber dennoch die aktive Immunisierung nach einem Biss zu starten. Am Ende sprechen wir immer von einer tödlichen Krankheit, die täglich 160 Menschen weltweit das Leben kostet.
- Nach einem Biss sollte man sofort die Wunde mit Seife und Wasser ausspülen und mit Alkohol desinfizieren, falls eine professionelle Behandlung nicht in Reichweite ist.
- In vielen Ländern gelten übrigens Fledermäuse schon als eine große Gefahrenquelle was Tollwutansteckung betrifft.
- Tollwut ist keine Grippe und selbst ein vermeintlich kleiner Kratzer sollte in jedem Fall ernst genommen werden.
- Streunende Hunde und Katzen sollten nie gestreichelt werden und vor Hündinnen, die offensichtlich Welpen haben, etwas in Acht nehmen.
- Einheimische raten oft dazu einen Stock, Stein oder auch Wasser bei sich zu haben, um sich vor den Hunden zu verteidigen. Oft reicht nur die Handbewegung.
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Tollwut
http://tropeninstitut.de/impfung/tollwut.php
http://www.fit-for-travel.de/ueber-300-reiseziele/thailand.thtml#vaccination_tips
http://www.fit-for-travel.de/krankheiten-a-z/tollwut.thtml
http://www.thailand-spezialisten.com/thailand-informationen/thailand-impfungen/tollwut-impfung/
Das Risiko von Tollwut in Thailand
Das Risiko in Thailand an Tollwut zu erkranken ist in jedem Fall wegen der Strassenhunde gegeben, am Ende gilt Thailand aber in ganz Südostasien als eins der sichersten Länder. Es gibt keine offiziellen Opferzahlen für Thailand, man schätzt auf 20-30 pro Jahr. Dank der guten medizinischen Versorgung sind Impfstoffe sowohl für Tier als auch für Mensch erhältlich. Beides hilft sehr die Tollwut in Thailand in Grenzen zu halten. Das Mittel der nachträglichen Immunisierung in Thailand ist in den allermeisten Fällen VeroRab.
Ich werde wieder gesund
Auch wenn die Wundbehandlung und vor allem das tägliche Spülen der Wunde sehr unangenehm ist, gibt e ganz gewiss schlimmeres und so ziehe ich tapfer meine Behandlung durch und allein dass Jannik bei dem Unfall dabei war, hat ihm ganz deutlich gemacht wie gefährlich so ein Straßenhund sein kann auch ohne zu knurren. Die Wunde ist nun fast zu und das Meer wartet auf mich. Was ich aber deutlich merke, ist mein Respekt vor Mutterhunden. Denn genau diese kämpfen wie Löwinnen wann immer es als nötig erscheint.
Hattest du schon eine ähnliche Erfahrung? Tollwut in Thailand, wie wichtig ist das Thema auf Reisen für dich? Hinterlasse mir gerne einen Kommentar oder Wissenswertes zur Tollwut in Thailand.
Wow, eine spannende Geschichte, die nachdenklich macht. Zum Glück ist alles gut ausgegangen!
Euch viel Spaß weiterhin beim Reisen 🙂
Liebe Grüße
Florian
Ich hatte vor 3-4 Jahren auf Phangan eine ähnliche Situation, als ich mit dem Roller am Ende einer Sackgasse umdrehen musste und davon sich ein schlafender Hund gestört gefühlt hat. Da ich sofort mit höchstem Tempo geflüchtet bin, hat er mich nur ganz leicht an der Wade erwischt.
Leider (oder Gott sei Dank) wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht, wie gefährlich das hätte ausgehen können. Danke für Deine hilfreichen Tipps und weiterhin noch eine gute Reise 🙂
Hallo Tobi,
ja mein erster Impuls war auch irgendwie Pflaster drauf und gut ist und dann kamen die ganzen Einheimischen und sagten sofort zum Arzt und sie waren ganz nervös und das machte dann auch mich nervös.
Oh ha was für eine Story. Ich hätte mir vermutlich auch ganz schön in die Hose gemacht. Gott sei dank ist alles gut gegangen. Danke für die vielen Infos zu dem Thema und viel Glück weiterhin.
Ich wurde vor knapp 2wochen in chiang rai von 4-5 agressiven hunden angegriffen. Sie kamen alle aus dem nichts& ich hatte keine chance. 1 hund hat mich 2x in die wade gebissen& ich bekam echt panik, was noch alles passieren würde. Bin danach sofort im den spital& muss auch das ganze prozedere mit tollwutimpfung durchmachen. Das verrückte ist, dass der hund der gebissen hat, einen maulkorb trug…. Diese taugen dort einfach nichts!
oh je, das ist hoert sich schrecklich an. Ich bin sehr froh gewesen, dass der Hund schnell wieder von mir gelassen hat. Dein Erlebnis klingt nach nem Alptraum. Manche Hunde sind echt aggresiv und ich habe immer einen grossen Bogen um sie gemacht. Ich drueck dir die Daumen fuer eine schnelle Genesung.